„Na, wie geht’s? Alles gut?“
Warum es mutig ist, ehrlich auf diese Frage zu antworten
Es sind die Mutigen, die sich wieder trauen, den Weg zu ihren Gefühlen zu gehen.
In diesem Blogartikel nehme ich dich mit zu einem Thema, das mich in letzter Zeit sehr beschäftigt: Meine eigenen Gefühle wieder bewusster wahrzunehmen.
Ganz oft beginnt ein Gespräch mit Menschen, die wir kennen, mit den Fragen:
„Na, wie geht’s? Alles gut bei dir?“
Fragen, die, den Worten nach zu urteilen, Mitgefühl und echtes Interesse ausdrücken könnten.
Doch wenn ich mich im Alltag umsehe, wirken diese Fragen oft nur oberflächlich gestellt, fast wie ein automatisches „Hallo“. Auch ich habe sie früher so behandelt. Und genauso kurz und oberflächlich fiel dann meist auch meine Antwort aus: „Ganz okay.“
Warum sagen wir nicht, wie es uns wirklich geht?
Irgendwann begann ich mich zu fragen, warum ich „ganz okay“ sage, selbst wenn es in mir ganz anders aussieht.
Aus Scham? Weil ich mich nicht erklären möchte? Weil ich nicht mein Inneres nach außen kehren will? Oder weil ich spüre, dass die Frage gar nicht ernst gemeint ist?
Je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr ärgerte mich diese oberflächliche Frage, vor allem, wenn sie mir im Vorbeigehen zugerufen wurde und gar kein Raum für eine echte Antwort blieb.
Das war früher.
Heute mache ich es anders
Der Wendepunkt kam für mich während einer Yogastunde. Im herabschauenden Hund stellte ich mir die Frage:
„Wie geht es mir eigentlich heute wirklich?“
Seitdem nehme ich mir jeden Tag einen kurzen Moment Zeit, um in mich hineinzuhorchen und wahrzunehmen, wie es mir wirklich geht. Ohne Bewertung. Einfach nur spüren.
Diese kleine Routine ist für mich zu einem Gamechanger geworden. Warum genau und wie ich das mache, erzähle ich dir übrigens ausführlich in meiner Facebookgruppe, live und in Farbe: https://www.facebook.com/groups/1040708831154836
Und was antworte ich heute, wenn mich jemand fragt?
Wenn mir heute jemand diese Frage stellt, bleibe ich ehrlich, je nach Situation kürzer oder ausführlicher.
Manchmal reicht ein schlichter Satz, ohne Erklärungen.
Wenn mein Gegenüber nachfragt, ich aber nicht bereit bin, mehr preiszugeben, sage ich:
„Darüber möchte ich im Moment nicht sprechen.“
Anders ist es bei Menschen, die mir nahestehen. Mit ihnen teile ich meine Gefühle gerne und zwar nicht nur die schweren und traurigen, sondern auch die schönen, freudigen Momente. Traue dich auch zu sagen dass es dir heute gut geht, zum Beispiel:
Weil du frei hast.
Weil du etwas Schönes erlebt hast.
Weil du dich über das Lachen deines Kindes freust oder die Natur genießt.
Trau dich, ehrlich zu sein
Trau dich, ehrlich zu sagen, wie es dir geht, sowohl, wenn es dir gut geht, als auch, wenn es dir gerade schwerfällt. Geh mit gutem Beispiel voran. Vielleicht ermutigst du damit auch andere, bewusster und ehrlicher zu sein, sowohl mit der Frage als auch mit der Antwort.
So, wie ich vielleicht gerade dich zum Nachdenken angeregt habe.
Herzliche Grüße
Kathi